Es hatte gerade erst geklingelt und wir alle freuten uns endlich aus diesem stickigen ollen Klassenzimmer zu kommen. Mrs. Day schrie noch irgendwas hinter her, aber ich war schon zu weit weg um es richtig zu verstehen. Draußen auf dem Schulgelände blieb ich stehen und sortierte erstmals meine Gedanken. Ich hatte heute nicht allzu viel Zeit bevor es zum Café ging. Und zum Glück war ich mit meinem Auto da. Einem kleinen, wendigen Suzuki Swift in matt schwarz. Das perfekte Gefährt für eine Lady wie mich. Ich sauste zu meinem Wagen, als ich plötzlich gegen etwas gelaufen war. Meine Nase tat weh und ich war kurz davor auf japanisch sämtliche Flüche auszustoßen, als ich bemerkte in wen ich da rein gerannt war. Es war ein Kerl aus meinem Bio-Kurs, ich kannte leider seinen Namen nicht, aber ich wusste dass er verdammt süß war und leider keine sonstigen interessanten Attribute besaß.
"Hey...", stotterte ich leicht verdattert und rieb mir mein süßes Näschen. Er hingegen grinste nur, nickte mir zu und ging.
Mistkert, dachte ich mir. Hätte auch ruhig was sagen können. Also machte ich mich weiter auf dem Weg zum Auto und kramte schon mal meinen Schlüssel raus.
Mit einem fröhlichen Piep blinkten die Scheinwerfer und die Türen öffneten sich. Rasch schmiss ich meine Sachen auf den Beifahrersitz und schloss meine Tür. Ich schob den Schlüssel ins Zündschloss und ließ den Motor an. Er schnurrte wie ein Kätzchen. Daraufhin begann mein Radio und "Methadone" von Rise Against dröhnte laut aus meinen Boxen. Spontan begann ich mitzusingen während ich ausparkte und richtung Stadt fuhr.
Im Café angekommen zog ich mir schnell den schwarzen Minirock und die weiße Bluse an, band mir die hübsche weiße Rüschenschürze um und ging nach vorn. Sofort wurde ich mit Bestellungen bombadiert. Während ich die Bestellungen entgegennahm und verteilte sang ich und verbreitete so ein Gefühl von Freude für alle unsere Gäste. Ich liebte es, wenn sich die Menschen um mich freuten, so hatte meine Gabe doch einen kleinen Nutzen für alle.