Es war einer dieser lauen Abende nach dem Unterricht. Ich war quasi aus dem Gebäude gesprintet um in mein Zimmer zu kommen. Es war schon frisch geworden, aber als Jungvampyr bekommt man das sowieso nicht so schnell mit.
In meinem Zimmer schmiss ich meine Tasche aufs Bett und schnappte meinen IPod vom Schreibtisch und das Buch daneben, welches ich aktuell las. Bewaffnet mit meinen beiden liebsten Beschäftigungen nach dem Unterricht schlenderte ich gemütlich zur alten Eiche rüber. Zwischendurch kamen mir einige Schülerinnen und Schüler entgegen, denen ich freundlich zugenickt habe.
An der Eiche angekommen kletterte ich auf die Ostmauer. Im Winter und im Rock waren das zwar Dinge dich sich nicht so gut verknüpfen lassen, aber ich schaffte es trotzdem. Auf der Mauer entspannte ich mich wieder und drehte mich so, dass ich aus dem House of Night rausgucken konnte. Mit meinem Lieblingslied in den Ohren begann ich das Buch zu lesen. Ich tauchte ab in die Welt der Geschichte und träumte mit offenen Augen. Aber allzu viel Zeit blieb mir nicht, denn plötzlich tapsten kleine Pfoten auf meinem Buch.
Ich schrak zu zurück und zog mir die Kopfhörer aus den Ohren. Auf meinem Buch saß ein kleines Kätzchen mit einer seltsamen Fellmusterung und fauchte von der Mauer aus nach unten. Als ich nach unten sah erkannte ich wieso die kleine solche Angst hatte. Es waren Hunde hinter ihr her und sie hatte sich lediglich verteidigen wollen.
"Luft, ich rufe dich! Höre mich und schicke einen Luftstoß, auf dass das Kätzchen in Ruhe seinen Weg gehen möge!"
Sobald ich meinen Satz beendete spürte ich eine herbe Brise aufkommen. Sie toste um die Hunde, welche nun ängstlich das Weite suchten. Auch das Kätzchen kam zu Ruhe und sah mich jetzt mit großen, braunen Knopfaugen an.
"Hmm... So wie du aussiehst erinnerst du mich doch sehr an einen Brownie du Hübschie. Naja was auch immer, geh nun deiner Wege kleine.", sagte ich zu dem Kätzchen, nahm es vom Buch und sprang von der Mauer. Auf dem Weg zum Zimmer bemerkte ich, dass das Kätzchen mir folgte. Als ich sie hochnahm setzte es sich nicht zur Wehr.
"Tja, ich würde sagen wir gehen dich mal meiner Mentorin vorstellen. Ich denke ich nenn' dich Brownie.", sagte ich zu dem Tier auf meinem Arm und lief zurück ins Schulgebäude.